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„Meine Prädestination ist in der Kopfstimme“

Mit fünf Jahren begann er im Knabenchor zu singen, mit zehn hatte er seinen ersten Soloauftritt, jetzt nimmt er als Sieger des Landeswettbewerbs am Bundeswettbewerb von Jugend musiziert in Potsdam teil. Constantin Habel ist ein außergewöhnlicher Sänger – mit einer seltenen Begabung.

Du hast eine ungewöhnliche Gesangskarriere hinter dir: Vom Knabensopran bist du direkt zum Countertenor gewechselt, ohne, wie das sonst üblich ist, in der Phase des Stimmbruchs zu pausieren. Wie war das möglich?

Als ich mit 15 in den Stimmbruch kam, habe ich erstmal nicht gewusst, was ich machen soll. Viele haben mir geraten aufzuhören, um meine Stimme nicht kaputtzumachen. Ich wollte aber unbedingt weiter singen und habe zusammen mit Prof. Scot Weir, der immer noch mein Lehrer ist und dem ich bedingungslos vertraue, versucht zu erhalten, was ich als Knabe schon hatte: die Tonhöhe und den Klang.

Wie war das möglich?

Ich glaube, da kommen zwei glückliche Umstände zusammen. Mein Stimmbruch dauerte sehr lang, ungefähr ein Jahr, so dass ich meine Stimme langsam an die Veränderungen anpassen konnte. Außerdem ich zusammen mit Prof. Weir sehr vorsichtig an meiner Stimmbildung gearbeitet und versucht zu erhalten, was schon da war. Irgendwann habe ich gemerkt, dass da noch eine andere tiefe Stimme ist, ich aber weiter die Kopfstimme habe. Die ist ganz natürlich da - wenn ich z.B. lache, mache ich das oft in der Kopfstimme.

Wie stellst du dir deine musikalische Zukunft vor?

Während meiner Gesangsausbildung habe ich gemerkt, dass ich mich mit dem Repertoire eines Countertenors, überwiegend barocken Opern, gut identifizieren kann. So ist aus dem Singen auch ein Berufstraum geworden, den ich nach dem Abitur hoffentlich verwirklichen kann. Ich bin bereits 3x die Woche als Jungstudent an der ZHDK (Züricher Hochschule der Künste) und lasse mich dort bei Prof. Weir weiter ausbilden.

Das ist wahrscheinlich ganz schön stressig neben der Schule…

Ja, es läuft sehr viel parallel zur Schulzeit. An der Kantonsschule, die ich derzeit besuche, wird mein musikalisches Engagement nicht wirklich anerkannt. Das ist schon ziemlich anstrengend, aber ja auch bald vorbei.

Unterstützen dich deine Eltern?

Meine Mutter ist Cembalistin und Pianistin, mein Vater ist Oboist. Genauso wie meinem Lehrer vertraue ich daher auch meinen Eltern, wenn sie mir Ratschläge geben. Beide wissen aus eigener Erfahrung, dass das Musikgeschäft sehr hart ist und haben mich nie dazu gedrängt, aus der Musik einen Beruf zu machen. Aber ich wusste schon bald nach meinem ersten Solo-Auftritt, mit 10 Jahren, dass es das ist, was ich gerne mache: als Solist vor einem Publikum zu singen.

Hast du noch Geschwister?

Eine Schwester, die Geige spielt. Aber nur zum Spaß, die will das nicht beruflich machen. (lacht)

Für diejenigen, die deinen Auftritt am Donnerstag verpasst haben: Gibt es noch einmal die Gelegenheit, etwas von dir zu hören?

Ja, ich singe am Sonntag beim Abschlusskonzert. Ich freue mich auf euch!


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